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Klima & Natur Griechenland liegt in der mediterranen Klimazone und besonders die Insel Kreta ist daher sowohl vom südeuropäischen als auch vom nordafrikanischen Klima beeinflusst. Eine ausgeprägte sommerliche Trockenzeit mit subtropischen Temperaturen und eine milde winterliche Regenzeit sind die charakteristischen Klimamerkmale. Über 300 Sonnentage im Jahr und das warme Klima mit angenehmen Winden machen Kreta mit seinen faszinierenden Berglandschaften und Schluchten, sowie den traumhaften Stränden zu einem idealen Reiseziel.
Nikos Kasantzakis beschrieb 1946 in seinem berühmten Roman "Alexis Zorbas" Kreta auf folgende Weise: "Die kretische Landschaft ist gleich einer guten Prosa: klar durchdacht, nüchtern, frei von Überladenheiten, kräftig und verhalten. Sie drückt das Wesentliche mit einfachen Mitteln aus. Sie spielt nicht. Sie wendet keine Kunstgriffe an und bleibt jeder Rhetorik fern. Was sie zu sagen hat, das sagt sie mit einer gewissen männlichen Strenge. Aber zwischen den herben Linien dieser kretischen Landschaft entdeckt man eine Empfindsamkeit und Zartheit, die keiner vermuten würde - in den windgeschützten Schluchten duften Zitronen und Orangenbäume und in der Ferne ergiesst sich aus dem endlosen Meer eine grenzenlose Poesie."
Reisezeit auf Kreta Berühmt und landschaftlich besonders schön ist der kretische Frühling, wenn sich nach den örtlich recht ergiebigen Niederschlägen in den Wintermonaten Dezember bis Februar auf der Insel dann ab März eine atemberaubende Blütenpracht entfaltet. Die niedere Vegetation der auch für Kreta typischen Phrygana-Landschaften bekommt wieder ein saftiges Grün, in der Wildblumen, Kräuter und Sträucher in allen Farben erblühen. In die Frühlingszeit fällt auch Ostern, das wichtigste Fest der griechisch-orthodoxen Kirche, das überall im Land mit Freunden und Familien glanzvoll gefeiert wird. Das angenehme, warme Wetter ist jetzt auch ideal für Wanderungen durch die blühende Natur der kretischen Bergwelt und bietet sich für Ausflüge und Besichtigungen von Ausgrabungen und Sehenswürdigkeiten an. Von März bis Mai kann es an vereinzelten Tagen noch kurze Regenschauern geben, Ende Mai beginnt dann bereits der kretische Sommer, der mit einer ausgesprochenen Dürrezeit ohne Regen zwischen Ende Juni und Anfang September, dann bis Oktober dauert. Auch wenn im Juli und August die Temperaturen oft über 30 Grad im Schatten betragen, so herrscht doch auf Kreta dank der Insellage immer ein angenehmer, erfrischender Wind, der die trockene Hitze im Vergleich zu manchen westeuropäischen Sommertagen sehr erträglich werden lässt. Die heissen Tage verbringt man am besten an einem schattigen Platz am Strand und geniesst das Baden im warmen Mittelmeer. Anfang Mai öffnen auch bereits die ersten Strandcafés an den zahlreichen Stränden der Insel. Viele Veranstaltungen wie Folklore-Festivals, Weinfeste, Open-Air-Konzerte und -Theateraufführungen finden im Sommer in Chania, Rethymno, Iraklion, Agios Nikolaos und anderen Orten statt, sowohl vormittags als auch in den späten Abendstunden, denn die Nächte sind angenehm warm und bieten ideale Voraussetzungen für Freilichtaufführungen. Ende Oktober bringen dann örtlich sehr heftige Gewitter den lang ersehnten Regen und auch die Nächte werden nach den Sommermonaten schon wieder kühler. Neben Frühling und Sommer sind auch der Spätsommer und der Herbst noch eine angenehme Reisezeit, da das immer noch sehr warme Mittelmeerwasser in den kühleren Monaten vergleichsweise angenehme Temperaturen bewirkt. Ausserhalb der Hauptreisezeit gewinnen die lokalen Feiern und Kirchweihfeste in den zurückgezogenen Dörfern Kretas wieder ihren traditionellen Charakter zurück und überall beginnt die Olivenernte. Erst im Dezember wird es dann teilweise recht unfreundlich, an manchen Tagen auch empfindlich kühl und Januar und Februar sind die kältesten Monate, wobei die Temperatur in den Küstengebieten sehr selten unter 5 Grad abfällt. In den Bergregionen fallen die Temperaturen allerdings auch unter den Gefrierpunkt und die Schneefallgrenze sinkt bis zu 800 Meter ab, einige Wanderstrecken sind wegen Regen oder Schneefalls dann nicht mehr passierbar. Die Weissen Berge ( Lefka Ori ) von Chania sind dann hoch verschneit und tragen ihren Namen zu recht und im Ida-Gebirge zwischen Rethymno und Iraklion sind an manchen Tagen sogar Liftanlagen zum Skifahren in Betrieb. Die Winterzeit wird im Dezember durch die religiösen Feste Weihnachten und Epifania (Heilige Drei Könige) und ab Ende Februar durch die Karnevalszeit aufgelockert. Temperaturen und Wetter Die Tagesdurchschnittstemperaturen betragen auf Kreta in der besten Reisezeit zwischen Mai und Oktober bei über 20 Grad, im Juli und August sogar über 25 Grad. An der Südküste und im östlichen Teil Kretas sind die Temperaturen im Sommer teilweise nochmal 3 bis 5 Grad höher. In den Wintermonaten fielen die Temperaturen in den letzten Jahren an der Küste im Durchschnitt kaum unter 10 Grad.
Nach den milden Wintermonaten beginnt Anfang März langsam der Frühling und die Temperaturen steigen Ende des Monats schon auf über 20 Grad Celsius, die Nächte sind aber noch sehr kühl. Während der Blütezeit des Frühlings steigt das Thermometer von April bis Mai an vereinzelten Tagen auch schon mal auf über 30 Grad. Ab Juni steigen die Temperaturen dann weiter und bisweilen wird es dann schon richtig heiss mit Höchsttemperaturen jenseits der 30-Grad-Marke und auch die Nächte sind schon angenehm warm. Der heisse und kräftige Südwind Scirocco bringt im Frühling warme Luft vom afrikanischen Kontinent nach Südeuropa. Juli und August sind dann die heissesten und trockensten Monate und an manchen Tagen können die Temperaturen auch schon mal auf über 40 Grad im Schatten steigen. Durch den erfrischenden Nordwind Meltemi lassen sich aber diese hohen Temperaturen an der Nordküste Kretas gut aushalten. Hinzu kommt, dass bei der mediterranen Hitze nur sehr geringe Luftfeuchtigkeit herrscht und dadurch dieses trockene Klima wesentlich angenehmer ist als die schwüle Sommerhitze in Deutschland und den nordwesteuropäischen Ländern. Anfang September lässt die Hitze nach und das Klima wird bis Ende Oktober wieder milder, aber es können auch immer noch mal Tageshöchsttemperaturen über 30 Grad gemessen werden, die Nächte werden auch schon wieder kühler. Ab Ende November beginnt der milde und angenehme kretische Winter, die Temperaturen fallen an der Küste selten unter 10 Grad, an einigen Wintertagen können auch schon mal 20 Grad erreicht werden. In den höher gelegenen Bergregionen ab 800 Meter geht der Niederschlag in Schnee über und in den bis zu 2.456 Meter hohen Gebirgszügen der Insel herrschen Winterverhältnisse wie in den europäischen Alpen. Die Regenzeit Kretas liegt hauptsächlich in den Monaten November bis März, in den restlichen Monaten gibt es nur noch vereinzelte Tage mit kurzen Schauern und von Mitte Juni bis Mitte September fällt in der Regel überhaupt kein Niederschlag mehr. Die Wassertemperaturen des Mittelmeers sind aufgrund der ständigen Sonneneinstrahlung in den warmen Sommermonaten auch im Winter noch angenehm. Schon Ende April kann man an manchen sonnigen Tagen im Meer baden, die Wassertemperatur beträgt bereits 18 Grad Celsius und steigt in den kommenden Monaten bis August auf bis zu warme 26 Grad an. Im Sommer kann der erfrischende Meltemi-Wind an manchen Tagen einen stärkeren Wellengang verursachen. Bis Ende Oktober sinkt die Wassertemperatur bedingt durch die kürzeren Sonnentage dann langsam auf 21 Grad ab. Durch die höheren Lufttemperaturen an der Südküste empfindet man das Wasser an den Stränden dort etwas kälter als an den Stränden der Nordküste. © KALOKERI Design
Landschaft & Geologie Die Insel Kreta ist ein eine beeindruckende Gebirgslandschaft mit tiefen Schluchten und zahlreichen Buchten mit traumhaften Stränden inmitten des tiefblauen Mittelmeers. Auf Satellitenfotos erkennt man, dass von dem vor Jahrmillionen entstandenen Inselbogen, der sich als Verlängerung des Dinarischen Gebirgsbogens von Südgriechenland bis zum Taurischen Gebirge in Kleinasien erstreckt, Kreta das grösste Element darstellt. Die geologische Entstehungsgeschichte und die geographische Landschaft der Insel ist zwar ähnlich der des ganzen Landes und der Mittelmeerregionen und doch weist Kreta einige Besonderheiten der Natur auf, die nur hier zu finden sind und den Eindruck prägen, die Insel sei ein eigener kleiner Kontinent. Geologische Entstehung und Entwicklung Die Entstehungsgeschichte Kretas hängt eng mit den tektonischen Vorgängen zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Kontinent zusammen, als dort während des Mesozoikums vor über 150 Millionen Jahren noch das riesige Meer Thetys lag. Im Erdzeitalter des Tertiärs wurden auf dem ganzen Planeten durch das Gegeneinanderdriften der riesigen Kontinentalplatten, die auf dem zähflüssigen Magma des Erdmantels schwimmen, grosse Faltengebirgszüge herausgehoben. So verkleinerte sich auch die Meeresfläche der Thetys, als sich die afrikanische Kontinentalplatte nach Norden der eurasischen Platte näherte und es dabei zur Aufwerfung mehrerer Gebirgszüge kam. Der mehrere Millionen Jahre dauernde Prozess sorgte bis vor 2 Millionen Jahren für die Entstehung der europäischen Alpen, des Dinarischen Gebirgsbogens und in seiner Verlängerung der Hellenischen Bergkette auf dem griechischen Festland, sowie des Südägäischen Inselbogens, dessen Hauptglied zwischen dem Peloponnes und Anatolien die Insel Kreta ist. Dieser Gebirgsbogen, der sich mit den Ionischen Inseln, dem Peloponnes, Kreta, Karpathos und Rhodos bis zum Karischen Gebirge in Kleinasien auf der Ägäischen Platte bildete, war das Ergebnis der härteren, bereits im Erdaltertum entstandenen Kykladenmasse, aus der sich durch Erosion und Absenkung am Anfang des Quartärs auch die Kykladen-Inseln bildeten und die die afrikanische Platte am Weiterdriften hinderte. Dadurch entstand an der Subduktionszone, wo sich die afrikanische Kontinentalplatte jetzt unter die Ägäische Platte schob, auch der fast 5000 Meter tiefe Hellenische Graben zwischen Kreta und der afrikanischen Küste. Diese Subduktion ist noch nicht abgeschlossen, da auch heute noch Afrika und Europa etwa 4 cm im Jahr aufeinander zudriften und dadurch in der Region vereinzelte Erdbeben verursachen können. So hatte das bisher grösste Erdbeben der Neuzeit im Jahre 438 n.Chr. durch eine tektonische Aufwerfung an der Subduktionszone die Insel Kreta an der Ostseite um 4 Meter unter den Meeresspiegel abgesenkt und an der Westseite um bis zu 8,5 Meter angehoben, wie man heute noch an den Felsen der Halbinsel Gramvoussa an der alten Uferlinie erkennen kann. Deshalb wurde auch im 5. Jahrhundert der nun nicht mehr nutzbare Hafen von Falassarna aufgegeben und einige antike Hafenstandorte im Osten Kretas versanken im Meer. Die Möglichkeit von Erdbeben liess schon die minoischen Baumeister vor 4000 Jahren eine raffinierte Statik entwickeln, bei der mit Hilfe von Säulen die fast erdbebensicheren, mehrgeschossigen Paläste entstanden, deren spätere Zerstörungen durch feindliche Eroberer stattfanden. Auch in der heutigen Zeit, in der die moderne griechische Architektur spezielle Säulenkonstruktionen aus Stahlbeton hervorgebracht hat, werden Gebäude auf Kreta erdbebensicher gebaut. Die jahrhundertealten, stabilen, massiven Steinbauten der byzantinischen und späteren venezianischen Epoche, die noch überall im Land zu finden sind, wurden, wenn es heute nur noch Ruinen sind, überwiegend von Feindeshand zerstört. So sind beispielsweise die zerfallenen und ausgebrannten Ruinen einiger Wohnhäuser in der venezianischen Altstadt von Chania das traurige Ergebnis des deutschen Bombenangriffs vom 20. Mai 1941. In den letzen Jahrzehnten fanden einige kleinere Seebeben in der Ägäis statt, die aber keine nennenswerten Schäden auf Kreta hinterliessen. Das letzte grössere Erdbeben war am 12. Oktober 2013 um 16:11 Uhr, als die Insel Kreta für ca. 20 Sekunden mit einer Stärke von 6,5 auf der Richter-Skala sich einige Zentimeter nach Norden bewegte. Das Epizentrum lag ca. 67 km westlich der Stadt Chania und befand sich in ca. 52 km Tiefe unter dem Meeresboden. Bei diesem starken Erdbeben gab es glücklicherweise keine Verletzten und es waren auch keine grösseren Schäden an Häusern und Bauwerken bekannt. Bilder von Überwachungskameras zeigten, wie in einigen Supermärkten Waren aus den Regalen purzelten. Die Erschütterungen waren auch noch in der 274 km entfernten Hauptstadt Athen und im über 900 km entfernten Kairo in Ägypten deutlich zu spüren. Gebirge und Landschaftsformen Der geologische Unterbau Kretas besteht aus kristallinem Gestein, Schiefer und Phylliten, die bereits im Erdaltertum gebildet wurden. Darauf wurden seit der Karbonzeit bis ins Tertiär, aber vor allem im Erdmittelalter Sedimente wie Kalkstein, Marine Konglomerate, Molassen und Flysch abgelagert, aus denen durch die Auffaltung der Ägäischen Platte über Jahrmillionen auch die grossen Gebirgsmassive auf der Insel gebildet wurden. Bei diesen unterschiedlich intensiven Hebungs- und Senkungsprozessen in der Erdkruste, wurden aus dem daraus resultierenden gewaltigen Druck anstehende Gesteine aufgeschmolzen und umgewandelt, so vor allem im Westen der Weissen Berge der vielerorts aufgeschlossene Glimmerschiefer, im Osten die durch Metamorphose entstandenen Dolomite, Chlorite und Serpentinite, sowie Anhydrit und Gipsvorkommen an den Niederungen der Gebirgsketten. In einigen Regionen Zentral- und Ostkretas wurden ausserdem noch Opiolithe nachgewiesen und ganz im Westen der Insel auch das Eisenerz Hämatit. Desweiteren findet man auf Kreta das Metamorphgestein Gneis aus Feldspat, Quarz, Glimmer und anderen Mineralien, sowie Muschelkalk mit den Resten fossiler Organismen und Kalkspat (Calcit) in den Stalaktiten und Stalagmiten der Tropfsteinhöhlen. Die Oberflächenformationen sind aus alluvialem Schotter aus der Zeit des Holozän und des Quartärs, sowie aus kontinentalen Konglomeraten aus dem Pleistozän, in dem durch mehrere Eiszeiten in den letzten zwei Millionen Jahren auch das heutige Relief der Gebirge geprägt wurde. Dadurch bildeten sich in den majestätisch wirkenden Gebirgszüge etliche Karstformationen und ihre Ränder sind von tiefen Schluchten und Tälern zerfranst, die von uralten Flussbetten durchzogen werden, durch die heute noch im Frühjahr das Wasser der Schneeschmelze abfliesst. Der einzige natürliche Süsswassersee Kretas ist der bis zu 45 m tiefe Kournas-See bei Georgioupolis am Fuss der Weissen Berge, der von einem unterirdische Zufluss gespeist wird und ebenfall einen unterirdischen Abfluss zum Meer hat. Diese Höhlenbäche und unterirdischen Wasserläufe bringen das an den drei hohen kretischen Gebirgszügen nach den schneereichen Wintern reichlich entstandene Sickerwasser talwärts in Küstennähe. Dort vermischt sich das Süsswasser mit unterirdisch eindringendem salzhaltigen Meerwasser und tritt an etlichen Stellen der Insel in Quelltöpfen, den sogenannten Almiros, wieder aus dem Boden, beispielsweise im Hafen von Agios Nikolaos oder am Golf von Georgioupolis.
Die drei überraschend hohen Gebirgsmassive bilden das Rückgrat der langezogenen Insel und fallen zur Südküste hin steil, zum Norden flach ab. Im Westen liegen die Weissen Berge (Lefka Ori), die mit dem Pachnes von 2.453 m und einer Vielzahl von Gipfeln über 2000 Metern das grösste Gebirge der Insel darstellen. Es folgen in der Mitte der Insel das Ida-Gebirge mit dem 2.456 m hohen Psiloritis, dem höchsten Berg der Insel, und weiter östlich das 2.148 m hohe Dikti-Massiv mit der Hochebene von Lassithi. Ganz im Osten werden die Gebirgszüge durch die nur bis zu 1.476 m hohen Thripti-Berge abgeschlossen und in Zentralkreta wird der südliche Rand der über 140 m² grossen fruchtbaren Messara-Ebene durch die kleinere Küstengebirgskette der bis zu 1.231 m hohen Asterousia-Berge begrenzt. Im Norden des Ida-Gebirges liegt an der Küste zwischen Rethymno und Iraklion noch das kleine Gebirge der nur 1.083 m hohen Kouloukonas-Berge, im Südwesten des Ida-Gebirges die Kedros-Berge mit 1.777 m Höhe und im Norden des Dikti-Gebirges befindet sich zwischen der Lassithi-Hochebene und der Nordküste der Malia-Bucht die 1.487 m hohen Selena-Berge. Der europäische Wanderweg E4 führt neben den Küstenregionen auch über die ganze Insel durch alle Gebirgszüge und der Griechische Bergsteigerverein E.O.S. unterhält auch einige Hütten.
Schluchten In die Kalksteingebirge Kretas haben sich durch Erosion in der letzen Eiszeit viele beeindruckende Schluchten geschnitten, die teilweise sehr eng und angenehm kühl sind. Über Jahrtausende hinweg gruben sich Niederschläge und Schmelzwasser teilweise bis zu 1000 Meter tief in das relativ weiche Gestein und formten wildromantische Landschaften, die heute zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beherbergen, von denen einige endemisch sind und nur auf Kreta vorkommen. Die markantesten Schluchten liegen in der Region von Chania im Südwesten der Weissen Berge (Lefka Ori) und durchqueren sie in Nord-Süd-Richtung, so wie die Topolia-Schlucht in Richtung Elafonissi, die Irini-Schlucht bei Sougia, die berühmte Samaria-Schlucht mit der westlichen Tripiti- und der östlichen Elingas-Schlucht, die Aradena-Schlucht bei Loutro, die Therisso- und die Diktamos-Schlucht im Norden der Lefka Ori, die Katholiko-Schlucht auf Akrotiri, die Katre- und die Imbros-Schlucht auf dem Weg nach Chora Sfakion, die Asfendou- und die Kallikratiano-Schlucht bei Frangokastello. In der Präfektur Rethymno sind besonders sehenswert die Kotsyfou-Schlucht bei Plakias, die Kourtalioti-Schlucht in Richtung Preveli, die Schlucht von Patsos im Amarigebiet, die Schlucht von Arkadi und viele weitere kleinere Schluchten. Im Ida-Gebirge im Bereich der Präfektur Iraklion liegt bei Zaros die Rouvas-Schlucht und in den Asterousia-Bergen liegt Agia Sava-Schlucht. Im Dikti-Gebirge sind die Ano Viannos-Schlucht und die Arvi-Schlucht, sowie im Bereich der Präfektur Lassithi die Mithi-Schlucht, in den Thripti-Bergen die Monastiraki-Schlucht und ganz im Osten die Zakros-Schlucht mit dem "Tal des Todes" und seinen minoischen Höhlengräbern. Ab Mai kann man durch die meisten Schluchten wandern, da nach der Schneeschmelze die reissenden Flüsse nur noch kleine Bäche oder sogar ganz ausgetrocknet sind. In den heisseren Sommermonaten spenden viele Schluchten durch die hohen Felswände zwar viel Schatten, aber man sollte bei der Durchquerung gute Kondition für die teils längeren Wanderungen, festes Schuhwerk und ausreichend Trinkwasser mitbringen, da, ausser den zahlreichen Quellen in der Samaria-Schlucht, die wenigsten Schluchten im Sommer noch Wasser führen. Höhlen und Grotten Durch Sickerwasser und chemische Verwitterung im wasserdurchlässigen Kalkstein sind in den Bergen Kretas etwa 3300 Karstformationen mit über 2500 bekannten Höhlen. Das durch Kohlensäure aus der Luft angereicherte Oberflächenwasser dringt durch Spalten und Risse ein, löst den Kalk auf und fliesst unterirdisch ab. Mit der Zeit entstehen dadurch allmählich schmale Hohlräume, die über Jahrtausende immer grösser werden, bis schliesslich eine Höhle oder Grotte entsteht. Dort, wo das nachfolgende Wasser in die entstandenen Hohlräume tropft, wird der gelöste Kalk aus dem verdunstenden Wasser wieder freigesetzt und bildet an der Höhlendecke Tropfsteine, die sogenannten Stalaktiten, die nach unten wachsen. Erreicht der kalkhaltige Wassertropfen vor seiner Verdunstung den Boden entstehen dort die entgegengesetzten Stalagmiten, die mit der Zeit ebenfalls grösser werden und nach oben wachsen. Dabei kommt es vor, dass Tropfsteine über die Jahrtausende miteinander verwachsen und schliesslich wunderschöne Gebilde wie Skulpturen, Orgelpfeifen oder versteinerte Wasserfälle bilden. Einige der interessantesten und schönsten Höhlen auf Kreta sind die Melidoni-Höhle bei Perama, die Sentoni-Höhle bei Zoniana, die Gerani-Höhle bei Rethymno, die Skotino-Höhle und die Eileithyia-Höhle bei Iraklion, die Milatos-Höhle bei Malia, die Agios Antonios-Höhle bei Patsos, die Pelekita-Höhle bei Kato Zakros, die Profitis Ilias-Höhle bei Arkalochori, die Inatos-Höhle oberhalb von Tsoutsouros, die Diktäische Höhle bei Psichro, die Idäische Höhle an der Nida-Hochebene, die Kamares-Höhle im Ida-Gebirge, die Trapeza- und die Kronos-Höhle an der Lassithi-Hochebene, die Kournas-Höhle bei Georgioupolis, die Eliniko-Höhle in der Therisso-Schlucht, die Katavothron-Höhle an der Omalos-Hochebene, die Agia Sofia-Höhle bei Topolia, die Katholiko-Höhlen auf Akrotiri, die Lera-Höhle bei Stavros, sowie die Meeresgrotten zwischen Panormo und Skaletta. Manche Höhlen dienten in minoischer und vorchristlicher Zeit als Heiligtümer, in einigen wohnten im Mittelalter auch Einsiedlermönche und viele waren in den Zeiten der türkischen Besatzung Verstecke und Zufluchtsorte der kretischen Bevölkerung. So sind auch heute noch in verschiedenen Höhlen kleine Kapellen oder Altäre. Niemals sollte man alleine und ohne Taschenlampe in unbekannte Höhlen einsteigen! Manche Höhlen sind auch noch nicht komplett erforscht und könnten tiefer sein, als bisher bekannt ist. Ebenso sollten Höhlen, die nicht öffentlich als Sehenswürdigkeiten zu besichtigen sind, zur eigenen Sicherheit, teilweise nur mit entsprechender Ausrüstung und Kartenmaterial in Begleitung von Höhlenforschern begangen werden!
In einigen Gegenden Kretas kann man muldenartige kleinere Täler in der Landschaft sehen. Diese sogenannten Dolinen entstehen, wenn die Decke einer Grotte oder Höhle einbricht und sich dadurch an der Erdoberfläche eine schüssel- oder trichterförmige Mulde bildet. Teilweise entstanden so ganze Dolinenfelder, Karstebenen und Poljen, als die Decken grosser Höhlensysteme einbrachen und die chemischen Lösungsvorgänge des eintretenden Wassers sich in dem Kalkstein weiter in die Tiefe ausbreiteten. Küsten und Strände Die meist flachen, lang ausgedehnten, grossen Buchten an der Nordküste Kretas verfügen über zahlreiche feine Sandstrände und einige Strände mit grobkörnigerem Sand und kleineren Kieseln. Fast alle Strände sind touristisch erschlossen, werden gepflegt und sind daher sehr sauber. Das Mittelmeer an Kretas Stränden bietet beste Wasserqualität und so sind die meisten Strände auch bereits mit der europäischen Blauen Flagge ausgezeichnet. Neben den langen Sandstränden von Falassarna im Westen, von Kissamos in der gleichnamigen Bucht, Platanias, Agia Marinas und Stalos in der Bucht von Chania, Georgioupolis und Rethymno, Gournes bei Iraklion, Malia und dem Palmenstrand von Vai an der Ostküste, gibt es auch noch viele schöne kleinere Buchten mit Sandstränden, wie beispielsweise der traumhafte Strand von Balos im Nordwesten, die Strände von Agios Apostolos bei Chania, Kalathas, Stavros und Marathi auf Akrotiri, Kalives und Almirida an der Souda-Bucht, die Buchten von Panormo, Bali, Fodele, Agia Pelagia und Paleokastro zwischen Rethymno und Iraklion, die Strände von Elounda und Agios Nikolaos in der Mirabello-Bucht, sowie die Strände in den Buchten von Sitia. An der steileren Südküste gibt es an den wenigen Orten einige Buchten mit sehr schönen Stränden am glasklaren Wasser des Libyschen Meeres. Bis auf einige Sandstrände wie der karibisch anmutende Strand von Elafonissi, der westliche Strand von Paleochora und einige Strände bei Frangokastello, Plakias, in der Bucht von Agia Galini, Matala und Ierapetra bestehen die meisten Strände aus grobkörnigerem Sand oder kleinen Kieseln. So unter anderem auch der östliche Strand von Paleochara, die Strände von Sougia, Agia Roumeli, Loutro und der Palmenstrand von Preveli.
Um die gesamte Insel Kreta herum liegen mehr als zwei Dutzend kleine Inselchen vorgelagert, die meist kahl und unbewohnt sind. Auf einigen, wie der 12 km² grossen Insel Dia vor Iraklion und der Insel Theodorou vor Agia Marinas bei Chania, sind Naturschutzreservate für den kretischen Steinbock "Kri-Kri" eingerichtet. Das Betreten dieser Inseln ist zum Schutz der seltenen Tiere nicht gestattet. Im Lybischen Meer liegt 37 km südlich von Chora Sfakion die 35 km² grosse Insel Gavdos, deren höchste Erhebung 345 m hoch ist. Sie ist der südlichste Ort Europas.
Eine druckfähige Version (5 A4-Seiten) bekommen Sie hier als PDF-Datei zum Download (83 kb)
Weiterführende Literatur: Reiseführer, Kartenmaterial, Fachbücher über Griechenland, sowie Romane und DVDs finden Sie in ihrer örtlichen Buchhandlung oder natürlich auch in deutscher Sprache vor Ort auf Kreta.
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